Alex Due

Es hat lange gedauert. Bereits vor sechs Wochen hatte ich das Stück angekündigt, das damals schon seit wiederum sechs Wochen fast fertig war. Zeitweise war es mein Drang zur Perfektion, dann aber auch wieder Unlust, die die Fertigstellung so lange hinausgezögert haben.

Mit “Why” bin ich ein Stück weiter dahin gekommen, wo ich eigentlich hin möchte. Es ist schwer zu beschreiben, aber ein Track wird eigentlich niemals so, wie er von Anfang an geplant war. Entweder es war überhaupt nichts geplant und er entwickelt sich einfach, was auch dazu führt, dass die Stilrichtung stark schranken kann. Oder man hat etwas vor Augen – oder besser “in den Ohren” – und schafft es nicht, es ebenso umzusetzen. Möglicherweise ist das, was man da in den Ohren hat, gar nicht so umsetzbar, weil es nicht wirklich greifbar ist. Vermutlich ist das Ganze mehr so ein Gesamteindruck, den man aber nicht genau genug beschreiben kann, um ihn abbilden zu können. Vielleicht so, wie wenn man sich an ein gut bekanntes Gesicht erinnert. Man hat es quasi klar vor Augen, ist aber nicht in der Lage es so zu beschreiben, wie man es beim Anblick eines Fotos tun könnte.

Die beste Beschreibung, die ich bisher für das, was ich eigentlich machen möchte, gefunden habe ist: Musik, die ein Gefühl zwischen Melancholie und Träumerei hervorruft, bzw. eine Mischung daraus.

Ich vermute, dass diese Gefühl im Grunde jeder kennt. Es sind die Lieder, die einem so gut gefallen haben und man sie deshalb so oft gehört hat, dass man sie mit dem entsprechenden Lebensabschnitt verbindet und sich bei deren Klang an die besten Momente dieser Zeit erinnert. Allerdings sind es nicht unbedingt die, zu denen man am besten tanzen konnte. Es sind vielmehr die, die einen zum Nachdenken angeregt haben, die einem das Leben ein Stück schöner gemacht haben. Man konnte während sie liefen in tiefste Gedanken versinken, sich einfach über die guten Seiten des Lebens freuen. Sie liefen auf jeder Party und erzeugten auf den allermeisten Gesichtern mindestens ein Lächeln, das nicht umgebungsbedingt war, sondern einfach nur von diesem Lied ausgelöst wurde.

Für mich ist “Gigi D’Agostino – L’Amour Toujours” ein solches Lied. Eines der wenigen wirklich bedeutenden, die ich mein Leben lange nicht vergessen werde.

Mein Ziel ist es, Musik zu machen, an die andere Menschen sich in dieser Weise erinnern werden. Mit “Why” habe ich das Gefühl auf meinem Weg ein kleines Stück weiter gekommen zu sein.